Wiesen und Weidenlandschaft
Artenreiche Wiesen und Weiden sind im Erzgebirge noch vergleichsweise häufig verbreitet.
Auch Wirtschaftsgrünland auf landwirtschaftlichen Produktionsflächen kann in unserer Mittelgebirgsregion über ein relativ reiches Arteninventar verfügen.
Im Fokus unserer Arbeit stehen vor allem die unter besonderem europäischen Schutz stehenden FFH – Lebensraumtypen Bergmähwiese, Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen.
Dort wachsen Arnika und Bärwurz, Grünliche Waldhyazinthe und Thymian, Sibirische Schwertlilie und Sumpfblutauge. An steilen Hängen, in entlegenen Tälern, Quellbereichen, Niedermooren und Bachauen haben sich kleine Reste der seltenen Grünlandtypen erhalten.
Einst ernährten diese Wiesen und Weiden unsere Vorfahren, welche mit einem hohen Selbstversorgungsgrad eigene und aus heutiger Sicht kleine, familiengeführte Landwirtschaften betrieben.
Die Erzgebirgsbauern haben diese Wiesenvielfalt geschaffen.
Heute sind es vor allem die Vertreter des Naturschutzes und auch einige Landwirtschaftsbetriebe, welche sich kontinuierlich und unter schwierigen technischen wie förderrechtlichen Bedingungen freiwillig für die Erhaltung der erzgebirgischen Wiesenvielfalt engagieren.
Die Bewirtschaftung dieser ökologisch wertvollen Flächen ist aufgrund der Qualität des Aufwuchses meistens unrentabel und mit moderner landwirtschaftlicher Technik nicht leistbar. Kleinflächig, entlegen und hindernisreich sind diese Grenzertragsstandorte für die heutige, im globalen Wettbewerb stehende landwirtschaftliche Produktion nicht von Bedeutung.
Die Wertschöpfung findet auf einer ganz anderen Ebene statt:
Im Sinne von Lebensraum- und Artenvielfalt sowie Quelle genetischer Ressourcen wird Biodiversität auf diesen blütenreichen Flächen biologische Ressourcen bewahrt.
Dabei handelt es sich jedoch um die letzten Reste einer ehemals reichen und weit verbreiten biologischen Vielfalt!
Nur mit gemeinschaftlichem gesellschaftlichen Engagement, angemessenen öffentlichen Zuschüssen und leistungsfähigen Landschaftspflegebetrieben können wir dieses hohe Allgemeingut für uns, unsere Kinder und Enkel bewahren.